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galleries and museums.
Georg Kolbe Museum Berlin, 21.05.2017 – 17.09.2017
In Zusammenarbeit mit Alexej Paryla, Printbox und Hertzer
Alfred Flechtheims (1878–1937) Rolle für die europäische Kunstgeschichte ist nicht zu überschätzen. Die Ausstellung bietet Einblicke in den Berliner Kunstbetrieb und die Gesellschaft der 1920er-Jahre. Sie dokumentiert neben den stilistischen auch die biografischen Gegensätze der Flechtheim-Bildhauer, die von Arno Breker, der im Nationalsozialismus zum Staatskünstler aufstieg, bis hin zu dem in Auschwitz ermordeten Moissey Kogan reichen.
Mit Werken von Ernst Barlach, Rudolf Belling, Arno Breker, Edgar Degas, Ernesto de Fiori, Hermann Haller, Georg Kolbe, Moissey Kogan, Wilhelm Lehmbruck, Aristide Maillol, Gerhard Marcks, George Minne, Marg Moll und Renée Sintenis.
Julian Röder im Haus am Waldsee, 18.11.2016–12.02.2017
analoge C-Prints, auf Vollaluminium 2 mm, gerahmt / Pigmentprint auf Dibond 3 mm, gerahmt / Pigmentprint hinter Plexiglas 3 mm, ungerahmt
In Zusammenarbeit mit Karo König
Seit fünfzehn Jahren baut der in Ostberlin aufgewachsene Fotokünstler Julian Röder (Jg. 1981) ein beeindruckendes Werk zum Thema Macht und Ökonomie auf, das bereits internationale Beachtung fand und nun zum ersten Mal in einer größeren Überblicksausstellung in Berlin zu sehen ist.
Beim G8 Gipfel 2001 in Genua war Röder noch selbst Teil der Demonstranten-Szene. Mehr und mehr wurde ihm jedoch bewusst, dass er nur mit dem Blick von außen zu relevanten Bildern finden konnte. Er versuchte das einzukreisen, was eigentlich in der Kritik stand. Wie sich im Laufe der Jahre zeigte, verliefen die Protestaktionen mit jedem weiteren G8 Gipfeltreffen jedoch zunehmend ins Leere. Die Veranstalter hatten die Tagungsorte in ländliche Gegenden verlegt, wo die Aktionen schließlich zu puren Verhaltensgesten erstarrten. Über das Mediale hinaus entwickelten die Aktionen kaum noch politische Wirkung. Röder hat diesen Prozess zwischen 2001 und 2008 beobachtet und in „The Summits“ festgehalten.
In „Human Resources“ hat Röder sich dann zwischen 2007 und 2009 auf Konsummessen begeben. Unbemerkt hat er dort Fachkunden und Verkäufer fotografiert und sein Augenmerk in der künstlichen Situation einer Messe ganz auf die Körpersprache der Beteiligten gelenkt. Röder löschte alle Logos und Namen, die im Hintergrund der Bilder erschienen, aus und legte so die Posen der Beteiligten frei, die von Künstlichkeit und medialer Konformität erzählen. Die Beobachteten werden zur Staffage einer austauschbaren Waren- und Marketingwelt.
2011 fotografiert Röder für die Serie „World of Warefare“ auf der International Defence Exhibition and Conference, IDEX, der größten Waffenmesse der Welt in Abu Dhabi. Bewusst versucht er in seinen Bildern die Situation bis zum Absurden zu überzeichnen. Ausgerechnet in einer Wüste kommen sich Macht und Ökonomie auf dieser von der Öffentlichkeit abgeschirmten Veranstaltung am nächsten.
In einer weiteren Serie, „Mission and Task“ arbeitet Röder 2012/13 mit Mitteln der Werbefotografie im Freien und setzt dabei Kunstlicht ein. Auf diese Weise führt er die geheime Infrastruktur zur Sicherung europäischer Außengrenzen vor, die wie ein Schutzwall unseres westlichen Wohlstandes fungiert. Unter harmlosen Oberflächen verbergen sich in Zeppelinen oder Heiligen-Kapellen, hinter Zäunen oder auf Satelliten modernste Überwachungssysteme, die zu Lande, zu Wasser, aus der Luft und aus dem All jeden, der in ihre Nähe kommt, beobachten und taxieren.
Ausstellung und Katalog stellen eine Kooperation zwischen dem Haus am Waldsee und der Akademie der Künste, Berlin dar. Im Rahmen des Ellen-Auerbach-Stipendiums der Akademie der Künste hat Julian Röder die neue Serie „Licht und Angst“ verwirklichen können, die in der Ausstellung vorgestellt wird. Dabei führt der Künstler seine Recherche zum Thema Macht und Ökonomie bis in die Bereiche Gedankenfotografie und Verschwörungstheorien fort. Er begibt sich zudem in ein Umfeld irrationaler mystisch überhöhter Gesellschaften, denen Intuition mehr gilt als rationales Denken. Er richtet sein Augenmerk auf Gruppen, für die altgermanische Mythen und magische Orte größere Bedeutung haben als wissenschaftliche Argumente.
TAIYO ONORATO & NICO KREBS, Kunstmuseum Winterthur, 2015
analoge Baryt- und C-Prints auf Dibond, 50×63 cm und 126×170 cm
Nach ihrer phänomenal erfolgreichen Arbeit The Great Unreal, einem Road Trip durch die USA, den sie im Studio bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten, machte sich das Schweizer Duo Taiyo Onorato & Nico Krebs 2013 erneut auf den Weg. In ihrem neusten Projekt nehmen sie uns mit auf eine Autoreise in den Osten. Die Fahrt führte Onorato & Krebs von Zürich aus in die Ukraine, Georgien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan, Russland und die Mongolei. Durch Regionen, die sich selbst in einer Phase des Übergangs befinden, Territorien, über die man im Westen nur sehr wenig weiss. Im Gegensatz zu den allgegenwärtigen kulturellen und visuellen Erzeugnissen der USA hatten die Künstler vom ‚Osten‘ im Vorfeld kaum markante Vorstellungen. Die Fotos und Filme, die sie während ihrer Reise machten, bilden den Ausgangspunkt einer Serie von Arbeiten – teils wirkliche, teils unwirkliche –, in denen Bilder des Erlebten mit aus der Vorstellungskraft und der Erinnerung konstruierten Bildern verbunden werden. Mit analogen Dokumentationsmitteln wie dem 16mm-Film und grossformatigen Plattenkameras spielen Onorato & Krebs mit dem Mythos des Road Trip und mit der Exotik des Ostens. Sie begreifen Reisen als eine experimentelle Herangehensweise, bei der der Zufall als kreative Kraft willkommen ist. Die entstandenen Bilder, Filme und installativen Interventionen sind ebenso Konstruktionen, wie sie Dokumentationen sind. Auf groteske Weise steht die Idee einer Sache ebenso im Vordergrund wie ihre Realität; ihre mögliche Vergangenheit und Zukunft wird in einem einzigen Augenblick verdichtet.
Danilo Dueñas at Galerie Thomas Schulte, 2015
4 teiliges Bild 320 x 234 cm, kaschiert auf Dibond 3mm mit rückseitiger Konstruktion, Pigmentdruck
Again and again, Danilo Dueñas links his work to other artists. In the corner space, he reproduced the 1908 oil painting “Die Enthüllung des Richard Wagner Denkmals” by Anton von Werner. It depicts in great detail the huge event, which occurred in 1903 in Berlin’s Tiergarten and was attended by many Berliner artists such as painter Adolph von Menzel and sculptor Peter Breuer. The historic scene does not just unify painter and sculptor in one painting, but also represents that which fascinates Dueñas: the reality of life, which becomes art.
Joakim Eskildsen im National Museum of Photography in Copenhagen, 05.2015–01.2016
Pigmentdrucke kaschiert auf Vollaluminium
Arwed Messmer im Haus am Kleistpark, 2014
Pigmentdrucke auf foliertem MDF
Ein künstlerischer Blick auf die visuelle Hinterlassenschaft des Geheimdienstes der DDR: Das Haus am Kleistpark zeigt im Rahmen des Monats der Fotografie “Reenactment MfS” von Arwed Messmer
Regina Schmeken im Gropiusbau, 2013
Pigmentdruck kaschiert auf Dibond 3mm
Für Regina Schmeken ist die Darstellung von Bewegung ein Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Ihre seriellen Fotografien konzentrieren sich auf den entscheidenden Moment zwischen Stillstand und Aktion in Fußball, Tanz, Stabhochsprung oder Fechten. Die durchtrainierten Körper der Akteure gewinnen durch das Schwarz-Weiß der Aufnahmen eine skulpturale Qualität, die durch eine ungewöhnliche Komposition und Lichtführung verstärkt wird.
Werner Huthmacher in der Galerie Loris und im Bundeskanzleramt, 2013
Pigmentprint hinter mattem Plexiglas, 90×120 cm
Entstanden sind fotografische Arbeiten, die sowohl den Raum und vorhandene Proportionen und Lichtverhältnisse reflektieren,als auch mit der klassischen abstrakten Malerei der Moderne kokettieren. So erinnern die Arbeiten nicht ganz zufällig an Malerei von Mark Rothko, Gotthard Graubner oder Rupprecht Geiger. Malerische Techniken wie das Übereinanderlegen von Farbschichten und die dadurch entstehende Transparenz werden durch eine spezielle fotografische Aufnahmetechnik erzielt. Die Arbeiten wurden digital mit einer Aufnahme erstellt und dabei nicht entscheidend nachträglich bearbeitet.
Arwed Messmer in der Berlinischen Galerie, 2009
Pigmentdrucke kaschiert auf Dibond 3mm, Schattenfugenrahmen von Karokönig
2006 stieß der Fotograf Arwed Messmer bei Bildrecherchen in der Architektursammlung der Berlinischen Galerie auf den spannenden Fundus von Aufnahmen eines damals noch namenlosen Stadtfotografen aus Ostberlin um 1950. Durch die Berichterstattung über die Ausstellung konnte die Identität dieses Fotografen ermittelt werden: Es ist Fritz Tiedemann, ein gelernter Vermessungstechniker und erfahrener Photogrammeter.
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